Nicht jeder hat das Talent dafür, Spitzensportler zu werden. Das ist weiter nichts Schlimmes, denn andere haben nicht das Talent dafür, Ärzte zu werden, Rechtsanwälte oder Handwerker. Jeder sollte genau das beruflich verfolgen können, was einem liegt und woran man Freude hat. Wenn es ein Beruf im Bereich der Geisteswissenschaften ist, geht man an die Uni und wird dort ausgebildet. Möchte man lieber ins Dienstleistungsgewerbe wie die Gastronomie oder den Handwerksbereich, so macht man eben eine entsprechende Ausbildung und sucht sich anschließend eine Arbeitsstelle. Doch möchte man tatsächlich eine Sportart zum Beruf machen und ist darin so gut, dass dies realisierbar wäre, dann braucht man schon ein wenig mehr Unterstützung, um daraus ein reales Einkommen werden zu lassen.

fedex

Bild: https://www.flickr.com/photos/jtbarrett/2218955203/ CC BY 2.0

Unterstützung für den Nachwuchs

Aus diesem Grund möchte der Schweizer Nationalrat nun die finanzielle Situation von Sportlern im Spitzenbereich besser gestalten. Hierbei dreht es sich nicht nur um die ganz Großen im Geschäft, die auf Turnieren, bei Online Wetten und in den Sportmedien, wie beispielsweise bei bet365 eine Rolle spielen, sondern auch um diejenigen, die sich noch keinen Namen in der Branche gemacht haben, dennoch auf eine staatliche Unterstützung angewiesen sind. Schließlich wird nicht jeder als Roger Federer geboren und hat gleich riesige Erfolge. Die meisten fangen von ganz unten an und haben zunächst nicht besonders viele Mittel, um eine Karriere als Spitzensportler voran zu treiben.

Verschiedene Stimmen zum Entscheid

Am vergangenen Montag stimmte der Nationalrat über ein Kommissionspostulat ab, das mit 165 zu 21 Stimmen und 5 Enthaltungen angenommen wurde. Allerdings müsse vor einer endgültigen Entscheidung über die staatliche Finanzierung von Spitzensportlern noch geklärt werden, wen dies genau betreffe, so Peter Keller von der SVP/NW. So sei ihm nicht klar, ob auch ein Hobbysportler, der seine Freizeitbeschäftigung gerne zum Beruf machen möchte, unter diese Kategorie fallen dürfe. Ein Szenario der staatlich subventionierten Sportler erinnere ihn an Staaten wie China oder Russland. Keller erhielt daraufhin eine Menge Gegenwind aus den Reihen des Rats, denn dort war man sich fast einig darüber, dass eben nicht nur die großen Namen in der Branche eine Unterstützung verdient hätten, sondern eben auch diejenigen, die sich ihren Traum vom Spitzensportler noch erfüllen möchten.

Nur wenige Sportler können von ihrem Beruf leben

Die Diskussion war deshalb in Gang gekommen, weil eine Studie der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen ergeben hatte, dass es kaum hundert Sportler in der Schweiz gebe, die von ihrem Beruf leben könnten. Wenn man aber wolle, dass der Schweizer Sport im internationalen Vergleich eine Rolle spielt, dann solle besser etwas geschehen, um auch diejenigen zu unterstützen, die nicht auf Rang 1 der Tennis Weltrangliste stehen. Es ist schließlich unmöglich, von jemandem zu verlangen, der seine Zeit nur mit Vorbereitungen auf die nächsten Turniere verbringt, nebenbei noch auf andere Art und Weise Geld zu verdienen. Wenn man sich die Trainings- und Turnierpläne von Spitzensportlern einmal genau ansieht, weiß man, dass das utopisch ist. Und da jeder, der sein Talent zum Beruf machen möchte, dafür eine Chance verdient hat, wäre eine finanzielle Unterstützung zukünftiger Spitzensportler keine allzu abwegige Entscheidung.